Eigenblutbehandlung

Was ist eigentlich Eigenblutbehandlung?

Die Eigenblutbehandlung ist schon seit Jahrtausenden als Reiztherapie bekannt und wird auch heute noch - in den 1930er-Jahren wieder eingeführt und vorangetrieben durch den berühmten Chirurgen August Bier (1861 - 1949)* - zur Reiz- bzw. Umstimmungstherapie eingesetzt, die das körpereigene Abwehrsystem aktiviert und so die Selbstheilungstendenz fördert.

Bei der Eigenblutbehandlung werden dem Patienten 2 bis 5 ml Blut aus der Armvene entnommen und dann in den Gesäßmuskel injiziert. Das injizierte Blut wird nun vom Gewebe als pathogener (= krank machender) Reiz angesehen. Grund dafür ist, dass die im Blut befindlichen Eiweißstoffe durch den kurzen Aufenthalt außerhalb des Körpers geringfügig verändert werden und dann im Organismus eine Reaktion bewirken, die ausreichend ist, um die an der Immunabwehr beteiligten Zellen zu mobilisieren. Es treten Abwehrmaßnahmen im Sinne einer milden Entzündung auf. So hat man festgestellt, dass nach einer Eigenblutbehandlung eine Leukozytose** auftritt. Insgesamt wird also eine Situation herbeigeführt, in der aktivierte Abwehrkräfte die Selbstheilungsfähigkeit des Organismus wiederherstellen.

Die Eigenblutbehandlung macht sich somit die Arndt-Schulz’sche Regel*** zum Grundsatz, wonach schwache Reize die Selbstheilungsvorgänge anfachen, mittelstarke sie fördern, starke sie hemmen und stärkste sie aufheben.

Es existieren verschiedene Methoden der Eigenblut-Therapie: Unverändertes Eigenblut als Grundlagentherapie, Eigenblut mit medikamentösen Zusätzen (Homöopathika, Phytopharmaka), nach den Regeln der Homöopathie mit destilliertem Wasser verdünntes („potenziertes“) Eigenblut, Eigenblut mit medizinischem Ozon-Sauerstoffgemisch.

* Bier injizierte Eigenblut, um die Heilung von Frakturen zu beschleunigen. Er war der Ansicht, dass unbehandeltes Blut das natürlichste und wirksamste Reizmittel sei.
** Eine Leukozytose ist die Erhöhung der Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), was auf eine Entzündungs- bzw. Infektabwehr hindeutet.

*** Rudolf Arndt, Psychiater, 1835 - 1900; Hugo Schulz, Pharmakologe, 1853 - 1932
 
   
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